„Gewalt kommt nicht in die Tüte“ – Bäcker Peter beteiligt sich an Aktion zum „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“

Neben unseren bekannten Brot- und Brötchentüten gehen an diesem Mittwoch (25. November) auch Versionen zur Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ über die Ladentheke. Denn Bäcker Peter beteiligt sich zum „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ an einem bundesweit angelegten Projekt.

Hierzu eine Pressemitteilung der ehrenamtlichen Organisator*innen:

„Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen ist eine jährliche Erinnerung daran, dass Frauen nahezu täglich Opfer von sexualisierter oder geschlechtsspezifischer Gewalt werden. Gerade während der Corona-Pandemie ist häusliche Gewalt gegen Frauen und Kinder noch einmal deutlichangestiegen. Dennoch fehlt es sowohl in der Justiz als auch in der Gesellschaft an einer hinreichenden Auseinandersetzung mit geschlechtsspezifischer Gewalt“, erklärt Prof. Dr. Maria Wersig, Präsidentin des Deutschen Juristinnenbundes (Pressemitteilung vom 04.11.2020, (www.djb.de/presse/pressemitteilungen/detail/pm20-51).

Am 25. November findet, wie jedes Jahr, der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen statt. In vielen deutschen Städten wird an diesem Tag ein sehr erfolgreiches Projekt mit dem Titel „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ durchgeführt: In Bäckereien werden in der Zeit rund um den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen Brötchentüten mit dem Aufruf „Gewalt kommt nicht in Tüte“ über die Ladentheke gereicht. Die Aktion soll über das Thema aufklären und informieren, für eine breitere Öffentlichkeit sorgen und das regionale Hilfsnetz vorstellen.

In Essen lief diese Aktion zum letzten Mal vor fünf Jahren. In diesem Jahr haben die ehrenamtlichen Organisator*innen (Sandra Schumacher, Inga Dominke, Thomas Sauer, Anne Bottek und Michael Spitzer) die Aktion in Kooperation mit der Gleichstellungsstelle der Stadt Essen, dem Essener Frauenbündnis, Frauenhaus und Frauenberatung Essen Frauen helfen Frauen Essen e.V., Distel e.V. und dem Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen reaktiviert.

Es beteiligen sich neben Bäcker Peter auch die Horsthemke, Troll und Hosselmann. Es werden 30.000 Tüten für die Aktion gedruckt und am 25.11.2020 in den Essener Bäckereien ausgegeben.

Auf den Tüten befinden sich die Kontaktdaten von lokalen und deutschlandweiten Anlaufstellen für Frauen und Mädchen, die Opfer von Gewalt wurden.

Häusliche Gewalt ist auch in der Essener Gesellschaft ein weit verbreitetes Problem. Frauenunterstützungseinrichtungen melden auch und gerade in Zeiten der Corona Pandemie steigende Fallzahlen und Beratungsbedarfe. Mit der Aktion ruft die Gruppe dazu auf, aufmerksam zu sein und die Augen nicht zu verschließen, wenn im eigenen Umfeld deutlich wird, dass eine Person von Gewalt und Unterdrückung betroffen ist. Kontaktpersonen von betroffenen Frauen und Mädchen sollen ermutigt werden, diese behutsam, aber klar auf mögliche Gewalterfahrungen anzusprechen und sich zu solidarisieren.

Hierbei ist wichtig nicht voreilig zu handeln, sondern auf professionelle Unterstützungsmöglichkeiten hinzuweisen.

Die Aktion setzt ein Statement gegen Partnerschaftsgewalt und ermutigt mit der Veröffentlichung von Hilfsadressen gewaltbetroffene Frauen und Mädchen sich professionelle Hilfe zu suchen.

Hilfe gibt es unter der bundesweiten Notrufnummer 08000 116 016 und auf www.hilfetelefon.de (Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“), www.frauenportal.essen.de, www.frauenberatung-essen.de, www.frauenhaus-essen.de und auf www.distel-ev.de.

Der Einsatz für Gewaltprävention, Strafverfolgung und Opferschutz darf sich jedoch nicht auf einzelne couragierte Ehrenamtliche, Initiativen und Frauenunterstützungseinrichtungen beschränken, sondern ist eine gesamtgesellschaftspolitische Aufgabe.

Sie bedarf großer Anstrengungen staatlicher Stellen und Sicherheitsbehörden zum verbesserten Schutz und Zugang zu Beratung und Hilfen für Gewaltopfer. Daher fordern Frauenverbände und Jurist*innen die konsequente Umsetzung, der sogenannten „Istanbul-Konvention“, einer europäischen Richtlinie für die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen. (z.B. www.frauen-gegen-gewalt.de/de/aktionen-themen/istanbul-konvention.html).